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Hermann Neitsch Nachf. GmbH Tief- und Hochbau
Die Firma Hermann Neitsch ist ein familiengeführtes Bauunternehmen, mit einer sehr langen und erfolgreichen Tradition im Eisenbahn-, Tief- und Ingenieurbau. Das Unternehmen hat seit nunmehr fast 130 Jahren seinen Firmensitz im Cunewalder Tal. Schon viele Jahrzehnte bevor Hermann Neitsch das Unternehmen von seinem Vater Carl Neitsch übernahm, war das Familienunternehmen nicht nur in Cunewalde gut bekannt. Von anfänglichen Trockenlegungen landwirtschaftlicher Nutzflächen im 19. Jahrhundert entwickelte sich das Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte kontinuierlich weiter. Schon kurz nach der Jahrhundertwende wurden in den zwanziger und dreißiger Jahren im Straßen-, Brücken- und Stützwandbau sehr anspruchsvolle Bauvorhaben realisiert. Auch für die Deutsche Reichsbahn wurden Gleiskörper und Brückenbauwerke errichtet, welche bis heute noch ihre Zwecke erfüllen. Mit stetig steigenden Auftragszahlen wuchs das Unternehmen auf bis zu 200 Beschäftigte an.
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In den Kriegsjahren 1939 bis 1945 kam das Baugeschehen zum Erliegen. Mit Ende des 2. Weltkrieges wurde der Familienbetrieb von den Söhnen Martin und Helmut Neitsch erfolgreich fortgeführt und nannte sich ab jetzt Hermann Neitsch Nachfolger. Aufgrund zahlreicher Kriegsschäden mussten viele Brücken und Stützmauern in den fünfziger und sechziger Jahren saniert oder neu errichtet werden. Das Unternehmen agierte mittlerweile in der gesamten Oberlausitz. Da privatgeführte Unternehmen im „Arbeiter und Bauernstaat“ nur bedingt erwünscht waren, wurde zum Ende der fünfziger Jahre die Aufnahme staatlicher Beteiligungen erzwungen. In den Folgejahren war somit der eigene Handlungsspielraum sehr eingeschränkt.
Im Jahr 1970 wurde das Unternehmen von Peter Tischler, Schwiegersohn von Martin Neitsch, unter erschwerten Bedingungen fortgeführt. Da die neue Führungsebene der SED, unter ihrem Vorsitzenden Erich Honecker, die Abschaffung aller privat geführten Unternehmen forcierte, kam es 1972 zur Enteignung und Verstaatlichung des Familienunternehmens. Viele andere mittelständischen Bauunternehmen teilten das gleiche Schicksal und wurden letztendlich dem VEB Kreisbau Löbau unterstellt. Der Standort Cunewalde wurde zur Großgerätewerkstatt umgebaut. Viele Fahrzeuge des Kreisbau Löbau wurden nun hier gewartet und instandgesetzt. Bauaktivitäten fanden am Standort Cunewalde nicht mehr statt.
Mit dem Niedergang der DDR wurde im Jahr 1990 die Reprivatisierung des Familienunternehmens erfolgreich beantragt. Die Wiedereröffnung des Bauunternehmens Hermann Neitsch Nachfolger
erfolgte am 01. April 1991. Die damalige Geschäftsleitung, vertreten durch Bärbel Tischler, Tochter von Martin Neitsch und ihrem Ehemann Peter Tischler hatte maßgeblich zum Erfolg des jungen Unternehmens beigetragen. In den ersten Jahren wurden Leistungen im Hoch- und Tiefbau angeboten. Im Laufe der Zeit wurde der Schwerpunkt jedoch auf Bauvorhaben im Tiefbau gelegt. Besonders der Ingenieurbau erhielt immer mehr Bedeutung, galt es doch zahlreiche marode Bauwerke auf Bundes- und Staatsstraßen zu erneuern. Und so kam es auch immer wieder vor, dass in den letzten 2 Jahrzehnten Bauwerke saniert wurden, welche vor 60 oder 70 Jahren unter Leitung von Hermann Neitsch erbaut wurden. Dieses Privileg wird wahrscheinlich nur sehr wenigen Firmen vorbehalten sein.
Im Jahr 2017 erfolgte ein Generationswechsel im Traditionsunternehmen. Der Urenkel von Hermann Neitsch, Frank Tischler, trat in die Fußstapfen seiner Vorgänger und leitet seither erfolgreich das Familienunternehmen. Gemeinsam mit Ehefrau Antje wollen sie in Angedenken an Hermann Neitsch die Traditionen des Familienunternehmens wahren und fortführen.